Zum dritten Mal traf die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) auf Schüler*innen des Helene-Weber-Berufskollegs. Eingeladen hatte die Klassenlehrerin Maren Reinecke, die am beruflichen Gymnasium für Gesundheit und Soziales im Bildungsgang Gesundheit unterrichtet. Im Rahmen der jährlichen Projektwoche Ende November setzten sich die Schüler*innen in einem praxisnahen Workshop mit dem Thema „Inklusion in der Gesellschaft“ auseinander. Die Beraterin Alexandra Mader von der EUTB® stellte die Arbeit der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sowie die UN-Behindertenrechtskonvention vor.
Danach wurde es dann praktisch mit einem gemeinsamen Barrierecheck der Schule, einem Inklusionsbingo und einem Interview mit Georges Gourie, Vorsitzender des Vereins für Menschen mit Behinderung im Hochstift. Er gab Einblicke in seinen Alltag, den er mit Unterstützung seiner Assistent*innen selbstbestimmt gestaltet. „Inklusion ist nicht nur Theorie, sondern es ist wichtig, sich der eigenen Berührungspunkte bewusst zu werden“ stellt Alexandra Mader klar. „Kenne ich Menschen mit Behinderung in meinem eigenen Umfeld? Was zählt eigentlich als Behinderung? Wo gibt es Barrieren, die ich gar nicht wahrnehme?“ Besonders eindrücklich waren die Beiträge von Georges Gourie für die Schüler*innen, aber auch für die Lehrerinnen. „Mit meinen Assistent*innen kann ich so leben, wie ich es will. Ich bin unabhängig von der Hilfe meiner Familie oder Freunden und entscheide selbst, was ich machen will. Das ist ein riesiger Fortschritt zu früher. Dennoch stoße ich in meinem Rollstuhl natürlich immer wieder auf Barrieren, vor allem in den Köpfen der Menschen. Das will ich verändern“ beschreibt Georges Gourie seine Motivation, sich den Fragen der Schüler*innen zu stellen.
„Wir freuen uns immer sehr, Gäste aus der Praxis begrüßen zu dürfen und möchten dieses Angebot auch für unsere kommenden Abiturienten ermöglichen“, sagt Susanne Tietje-Groß, Schulleiterin des Helene-Weber-Berufskolleg und bedankt sich persönlich bei den Referent*innen. Die EUTB® im Kreis Paderborn wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.